Der Westliche Himalaya verfügt über ein reiches kulturelles Erbe, das bisher nur wenig bekannt ist. Aus diesem Grund widmet sich seit 2001 ein Forschungsschwerpunkt am Institut für Kunstgeschichte und am Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde der Universität Wien, sowie dem Institut für Baukunst der Technischen Universität Graz der Archivierung und wissenschaftlichen Analyse der noch weitgehend undokumentierten Kulturgeschichte. Unter der Gesamtleitung von Univ.-Prof. Dr. Deborah Klimburg-Salter arbeiten in spezialisierten Teilprojekten (Kunstgeschichte, Inschriften, Handschriften und Architektur) insgesamt ca. 20 WissenschaftlerInnen. Dieser Forschungsschwerpunkt wird aus Mitteln des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanziert.
Heute ist das Gebiet des Westlichen Himalaya zwischen Tibet (Autonome Region Tibet, VR China), Indien (Himachal Pradesh, Jammu und Kaschmir), Pakistan (Baltistan), Afghanistan und Nordwestnepal aufgeteilt. In zahlreichen Feldforschungen, die sich auf den Norden Indiens konzentrierten, wurden vor allem jene Stätten in Spiti (Tabo), Kinnaur (Nako), Lahaul und Ladakh erforscht und photographisch dokumentiert, in denen die vorwiegend buddhistische Kunst, Textüberlieferung und tibetische Kultur gut erhalten sind und studiert werden können.
Die Mehrzahl der hier ausgestellten Fotos wird im Western Himalaya Archive Vienna (WHAV), einer Dokumentations- und Forschungseinrichtung der Universität Wien am Institut für Kunstgeschichte, und den Bildarchiven für Manuskripte und Inschriften am Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde aufbewahrt. Das WHAV umfasst mehr als 70000 Dias und einen umfangreichen Bestand an Fotos, Negativen, Landkarten, Architekturplänen und Zeichnungen, sowie ein digitales Bildarchiv und eine Datenbank. Es ist damit die gegenwärtig weltweit umfangreichste Sammlung originärer Forschungsmaterialien aus dem Westlichen Himalaya. Der Bestand des WHAV wurde zu Dokumentations-, Forschungs- und Publikationszwecken zusammengetragen und stellt in diesem Sinne eine Sammlung originaler, einzigartiger visueller Hilfsmittel zur Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung dar. Ziel des Archivs ist neben der Erschließung und Bereitstellung der Materialien für WissenschaftlerInnen und Intereßierte aus dem In- und Ausland, vor allem auch die Erhaltung dieser Unikate, die von enormen dokumentarischem Wert für Erforschung und Verständnis der Kunst und Kulturgeschichte dieser Region sind Die Dokumentation der mündlichen überlieferung (Liedgut) und lokalen Kultur (Feste) in Spiti und im oberen Kinnaur wird in Zusammenarbeit mit dem Forschungsschwerpunkt durch ein Projekt des Phonogrammarchivs der österreichischen Akademie der Wissenschaften durchgeführt.
Das NRPP dient der Konservierung und Revitalisierung eines buddhistischen Tempels aus dem 12. Jh. im Dorf Nako und basiert auf einer internationalen Kooperation mit dem Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst, indischen Konservierungsarchitekten und der lokalen Bevölkerung.
http://www.univie.ac.at/fsp-programm/whav.html http://www.univie.ac.at/fsp-programm/wmf/ http://www.pha.oeaw.ac.at/home_e.htm