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Kloster Tabo, Spiti

In Tabo im unteren Spiti Tal befindet sich eines der &aauml;ltesten und dazu am besten erhaltenen buddhistischen Klöster des westlichen Himalaya. Diese sakrale Anlage (chos-khor) mit dem aus der Frühzeit des westtibetischen Königreiches stammenden Haupttempel (gtsug-lag-khang) weist insgesamt neun größere und kleinere Tempel und zahlreiche Chörten (mchod-rten) auf. Aufgrund der historischen und kulturellen Bedeutung Tabos ist der Ort einer der Schwerpunkte der Forschung des aktuellen FSP.

Abt Geshe Sonam Wangdü

Ermöglicht und begünstigt wurde die Forschung im Kloster Tabo durch den seit fast 30 Jahren amtierenden Abt Geshe Sonam Wangdü. Der Wissenschaft gegenüber sehr aufgeschlossen, setzte der Abt zusammen mit einigen älteren einheimischen Mönchen auch wichtige Initiativen zur Aufrechterhaltung und Wiederbelebung der hochstehenden monastischen Kultur und zur Verstärkung der wirtschaftlichen Aktivitäten.

Resultat dieser Anstrengungen sind u.a. die Einrichtung einer Zeichen- und Malschule für jüngere Mönche, die Förderung des monastischen Maskentanzes (’chams) oder jüngst die Errichtung einer durch das Kloster geführten Internatsschule, in der Schüler aus dem gesamten Spiti Tal mit der tibetischen Schriftsprache und den Lehren des tibetischen Buddhismus vertraut gemacht werden. Waren bis vor 30 Jahren der umfangreiche Landbesitz und Abgaben der bäuerlichen Bevölkerung die wichtigsten Faktoren der Klosterwirtschaft, so sind es nach den Reformen des gegenwärtigen Abtes die Einnahmen aus Spenden, Betreiben eines Gästehauses und Restaurants und Subventionen der indischen Zentralregierung bzw. des Bundesstaates Himachal Pradesh.

Religiöse Feiern im Kloster Tabo

Das Kloster Tabo, das seit Jahrzehnten dem Archaeological Survey of India (ASI) untersteht, gehört seit ca. 500 Jahren zur Gelugpa Schule, an deren Spitze der Dalai Lama steht. Im Jahr 1996 fand in Tabo eine Kalacakra Einweihung durch den Dalai Lama statt. Zu diesem Zweck wurde ein neuer Tempel errichtet, in dem seither die täglichen Gebetsversammlungen der Mönche, aber auch die klösterlichen Zeremonien während anderer Feste im Jahreskalender abgehalten werden. Dies ist auch beim Neujahrsfest (lo-gsar) der Fall, das im Unterschied zu anderen Dörfern des Spiti Tals nicht nach dem lokalen Kalender, d.h. Anfang Dezember, sondern nach dem tibetischen Kalender (im Februar bzw. März) gefeiert wird. Die wichtigsten Zeremonien und Rituale werden dennoch weiterhin in der alten Tempelanlage durchgeführt, so auch bei dem nur alle drei Jahre begangenen Tschakkar- Fest zu Ehren der wichtigsten Schutzgottheiten dieses Klosters bzw. der Gelugpa Schule. Einen Großteil dieses Festes verbringen die Mönche unter sich mit der Durchführung von Rezitationen und Ritualen, während der abschließende Teil mit Maskentänzen der Mönche, Volkstänzen der lokalen Bevölkerung, Auftritten von Trance-Medien usw. öffentlich gefeiert wird.